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Das Speechtag SAMPA

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#sampa=strSAMPA;;strPOS#
#sampa=strSAMPA;strWORT;#
#sampa=strSAMPA;strWORT;strPOS#

Mittels des Speechtags "SAMPA" ist es möglich, in der Benutzereingabe die lautliche Repräsentation eines Wortes direkt an die Sprachausgabe zu übergeben. Der Lexikonzugriff von Logox wird mit diesem Speechtag umgangen. Mehrdeutige oder unsauber ausgesprochene Wörter können so korrigiert werden, oder es können Eigenheiten bei der Artikulation nachempfunden werden.

Mit dem SAMPA-Speechtag wird ein Wort in den Eingabetext eingefügt, das in phonetischer Umschrift mit dem SAMPA-Alphabet angegeben ist. Diese Lautschrift ist ein phonetisches Alphabet, das aus computerlesbaren Zeichen besteht. Jedes ASCII Zeichen dieses Alphabets ist einem bestimmten Sprachlaut zugeordnet. Einige Laute werden auch durch eine Folge von Zeichen repräsentiert. Die ausführliche Beschreibung des SAMPA-Alphabets erfolgt in Werte für die SAMPA-Umschrift.

Das SAMPA-Tag muss mindestens aus der SAMPA-Umschrift bestehen (strSAMPA). Diese Angabe steht direkt nach dem Gleichheitszeichen. Verpflichtend für ein gültiges SAMPA-Tag sind zudem zwei Semikolons und die das Tag abschließende Raute. Durch die Semikolons werden zwei weitere, optionale Parameter abgegrenzt. Zum Einen kann das gesprochene Wort in der Form angegeben werden, wie es gegebenenfalls als Text dargestellt werden soll (z.B. in Form einer Laufschrift, die mit der Sprachausgabe läuft) (strWORT). Zum Anderen kann eine Wortart angegeben werden, die dann in der Zuweisung der Intonation berücksichtigt wird (strPOS). Die Angabe der Wortform folgt der Angabe der SAMPA-Umschrift nach dem ersten Semikolon, die Angabe der Wortart nach dem zweiten. Wenn nur eine dieser Angaben gemacht wird, muss ihre Position nach dem ersten bzw. zweiten Semikolon dennoch gewahrt bleiben. Werden beide Parameter offen gelassen, so müssen die Semikolons trotzdem angegeben werden.

Werte

Die möglichen Werte für die Lautschrift richtet sich nach den Konventionen, die im SAMPA-Alphabet festgeschrieben sind (vgl.Werte für die SAMPA-Umschrift). Neben den eigentlichen Lauten müssen auch Silbengrenzen und Wortbetonungen angegeben werden, da sonst die Sprechmelodie und der Sprechrhytmus leiden können. Ist in der Zeichenkette ein nicht definierter Wert enthalten, bricht die Sprachausgabe das Wort an der Stelle mit dem unbekannten Zeichen ab. Unter Umständen wird das Tag sogar ungültig und es wird ignoriert oder im schlimmsten Fall vorgelesen. In Tricks zur Verbesserung der Aussprache werden Hilfestellungen für eine möglichst natürlich klingende Umschreibung von Wörtern gegeben.

Für die Schriftform des Wortes wird eine an orthografischen Konventionen orientierte Eingabe erwartet. Satzzeichen sind zwar zulässig (mit Ausnahme des Semikolons), werden jedoch intonatorisch nur berücksichtigt, wenn sie außerhalb des Tags stehen.

Die Angabe der Wortart kann aus aus beliebigen Kombinationen von bis zu vier Großbuchstaben bestehen. Zwölf gültige Werte werden berücksichtigt, um Lautdauer und Intonation zu berechnen (vgl. Werte zur Spezifizierung der Wortarten). Ebenso wie eine fehlende Wortart-Angabe, werden unbekannte Werte auf den Default-Wert "NOUN" abgebildet.

Keine der Angaben der drei Parameter des SAMPA-Tags, Lautschrift, Orthografie oder Wortart, darf ein Semikolon oder eine Raute enthalten, da diese unweigerlich als Begrenzer des Parameters bzw. Ende des Tags interpretiert werden.



Werte für die SAMPA-Umschrift

Die Angabe der SAMPA-Umschrift innerhalb des SAMPA-Tags muss aus den Zeichen gebildet werden, die im SAMPA-Alphabet definiert sind. Es umfasst für die verschiedenen im Deutschen verwendeten Laute jeweils ein eigenes Zeichen oder Zeichenkombination. Darüber hinaus umfasst es einige Zusatzzeichen (sogenannte Diakritika), die keinem Lautwert entsprechen. Sie markieren Lautdauer oder Nasalisierung, unsilbische Vokale bzw. silbische Konsonanten und kennzeichnen Silbengrenzen und akzentuierte Silben. Wird ein Zeichen oder eine Zeichenkombination benutzt, die nicht den beschriebenen SAMPA-Zeichen entspricht, wird das Wort ab dem fehlerhaften Zeichen nicht mehr gesprochen. Womöglich wird sogar das gesamte Tag ungültig.

Vokale

SAMPA-Zeichen für Vokale unterscheiden zwischen gespannten (meist Kleinbuchstaben) und ungespannten Vokalen (meist Großbuchstaben). Gespannte Vokale werden auch als Langvokale bezeichnet, da sie in betonten Silben lang sind. Ungespannte Vokale sind immer kurz (außer in einigen Dialekten und in Fremdwörtern). Zudem sind einige Zusatzzeichen definiert, die Dauer, Nasalisierung und unsilbische Vokale markieren. Ein langer Vokal wird durch einen folgenden Doppelpunkt (a:) gekennzeichnet. Mit Logox 4 können auch die Nasalvokale aus französischen Fremdwörtern verwendet werden. Nasalvokal sind durch eine Tilde "~" gekennzeichnet (z.B. a~; s.u. Nasalvokale). Ein nachgestelltes Gleichheitszeichen kennzeichnet Vokale, die keine eigene Silbe bilden (i=; s.u. Unsilbische Vokale).

BeispielSAMPAUmschrift
Bienei:B_b'i:-n@
vitalivi-T_t'a:l
bistIB_b'Ist
Lebene:l'e:B_b@n
Helenaeh'el@na:
Methan8m8-T_t'a:n
RäderE:r'E:-D_d6
präzisEP_prE-T_(ts)'i:s
Heft{h'{fT_t
Staata:SD_d'a:T_t
StadtASD_d'AT_t
Hofo:h'o:f
Moralomo-r'a:l
PostOP_p'OsT_t
AlbrightO:?'O:lB_br(ai)T_t
Budeu:B_b'u:D_d@
kulturelluK_kUl-T_tu-r'{l
PultUP_p'UlT_t
Ökonom2?2-K_ko-n'o:m
Öl2:?'2:l
göttlich9G_g'9T_t-lIC
Oeuvre9:?'9:vr@
Mykeneymy-K_k'e:-n@
Büchery:B_b'y:-C6
fülltYf'YlT_t

Diphthonge

Obwohl Diphthonge aus einer Folge von Vokalen bestehen, gelten sie als ein Laut. Um Verwechslungen mit echten Vokal-Vokal Abfolgen zu vermeiden, werden die beiden Bestandteile eines Diphthongs in Klammern eingeschlossen.

BeispielSAMPAUmschrift
Weit(ai)v'(ai)T_t
Haut(au)h'(au)T_t
Heu(oy)h'(oy)
Verband(E6)f(E6)-B_b'AnD_d
Lady(ei)l'(ei)-D_di:
Windows(ou)v'In-D_d(ou)s

Nasalvokale

Nasalierte Vokale werden mit der Tilde (~) markiert. Da sie immer lange Vokale sind, folgt auf die Tilde das Dauerzeichen (:).

BeispielSAMPAUmschrift
TimbreE~:T_t'E~:-B_br@
Restauranta~:r{sT_tor'a~:
FondueO~:fO~:D_d'y:
Parfum9~:P_parf'9~:

Schwache Vokale

Schwache Vokale sind der Murmellaut "Schwa" (/@/) und sein Pendant vor /r/, das r-Schwa (oder "Schwar") /6/.

BeispielSAMPAUmschrift
halte@h'Al-T_t@
Ober6?'o:-B_b6

Unsilbische Vokale

Normalerweise bilden Vokale den Kern einer Silbe. In bestimmten Kontexten können Vokale sich aber an andere Silben anhängen und werden "unsilbisch". Unsilbische Vokale sind Teil derselben Silbe wie der vorangehende bzw. folgende Vokal.

BeispielSAMPAUmschrift
Nationi=nA-T_(ts)i='o:n
Francoiso=fra~:-so='A
akuellu=QAK_k-T_tu='{l
Wirt6=?v'i6=T_t

Konsonanten

Im SAMPA-Alphabet sind Konsonanten teilweise durch den Kleinbuchstaben repräsentiert, der auch orthografisch diesen Laut abbildet (z.B. f, h, l, m und n). Für andere Konsonanten stimmen SAMPA-Zeichen und orthografische Schreibweise nicht überein (besonders C, Z, x, D, T). Für gelängte Konsonanten kann, wie auch für Langvokale, der Doppelpunkt (:) als Längezeichen verwendet werden. Lange Konsonanten (z.B. /n:/) treten beispielsweise in französischen Lehnwörtern auf.

BeispielSAMPAUmschrift
Fassff'As
wasvv'As
SkatssK_k'a:T_t
Sonnezz'O-n@
SchalSS'a:l
GenieZZ8n'i:
ichC?'IC
BachxB_b'Ax
hathh'AT_t
jajj'a:
Lastll'AsT_t
Rastrr'AsT_t
Mastmm'AsT_t
Nahtnn'a:T_t
langNl'AN
thisDD'Is
ThingTT'IN
Garonnen:G_gA-r'On:

Plosive und Affrikaten

Plosive (p,t,k,b,d,g) und Affrikaten (pf, ts, tS, dZ) werden in mehrere Laute aufgeteilt und aus einer Abfolge von Lauten gebildet. In der SAMPA-Umschrift in Logox wird jeder ihrer Bestandteile als eigener Laut repräsentiert. Plosive und Affrikaten werden durch eine Verschlussphase und eine Lösungsphase gebildet. Die Verschlussphase wird durch einen Großbuchstaben mit Unterstrich notiert. Der zweite Bestandteil eines Plosivs ist die Lösung des Verschlusses und das damit verbundene Plosionsgeräusch. Es wird durch den entsprechenden Kleinbuchstaben repräsentiert. Bei Affrikaten geht die Lösung des Verschlusses in ein Reibegeräusch über. Obwohl dies als Abfolge von Konsonanten aufgefasst werden könnte, zählen Affrikaten als ein Laut. Ähnlich wie Diphthonge werden die beiden Lautbestandteile in Klammern eingeschlossen, um Verwechslungen mit echten Lautfolgen zu verhindern.

BeispielSAMPAUmschrift
BallB_bB_b'Al
PaktP_pP_p'AK_kT_t
dannD_dD_d'An
TalT_tT_t'a:l
GastG_gG_g'AsT_t
kaltK_kK_k'AlT_t
ZahlT_(ts)T_(ts)'a:l
MatschT_(tS)m'AT_(tS)
PfahlP_(pf)P_(pf)'a:l
DschungelD_(dZ)D_(dZ)'u-N@l

Glottalverschluss

Ein Glottalverschluss steht im Deutschen zumeist vor Vokalen am Wortanfang oder vor betonten Silben, die mit einem Vokal anfangen (z.B. "am" in "Beamte"). Er wird in Logox in zwei Varianten realisiert. In der Regel steht vor betonten Vokalen ein stärkerer Verschluss (/?/), die abgeschwächte Variante (/Q/) wird vor unbetonten Vokalen benutzt.

BeispielSAMPAUmschrift
Amt??'AmT_t
offiziellQQO-fi-T_(ts)i='{l

Silbische Konsonanten

Normalerweise gruppieren sich Konsonanten um Vokale zu einer Silbe. Unter bestimmten Bedingungen können Konsonanten aber selbst eine Silbe bilden. Sie werden "silbisch". Silbische Konsonanten werden durch Anhängen des Gleichheitszeichens (=) markiert. Das Gleichheitszeichen kennzeichnet den Wechsel der Silbizität.

BeispielSAMPAUmschrift
Nabell=n'a:-B_bl=
großemm=G_gro:-sm=
badenn=B_b'a:-D_dn=
legenN=l'e:-G_gN=

Diakritika

Neben den Zeichen, die selbst Laute repräsentieren, gibt es im SAMPA-Alphabet Zusatzzeichen (sogenannte Diakritika), die diese Laute modifizieren. Ein Doppelpunkt nach einem Vokal zeigt an, dass dessen Dauer verlängert wird und ein Langvokal entsteht (z.B. /a:/). Weiterhin werden Silbengrenzen mit dem Minuszeichen (-) gekennzeichnet und Akzente mit dem Apostroph (') oder doppelten Anführungszeichen (").

BedeutungSAMPABeispiel
Hauptakzent'v'AlD_d
Nebenakzent''v'AlD_d-r"AnD_d
Silbengrenze-z'O-n@n-S"(ai)n
Dehnungszeichen :v'a:l

Da das SAMPA-Tag den Lexikonaufruf umgeht, muss die SAMPA-Umschrift in diesem Tag alle Zeichen enthalten, die im Lexikon innerhalb der Phonemkette erzeugt werden. Das sind zum einen die Lautzeichen selber, zum anderen aber auch die Silbengrenzen sowie die Markierung der betonten Silben. Silbengrenzen und Betonungen sollten in der Umschrift im SAMPA-Speechtag mitangegeben werden, da sie in der weiteren Verarbeitung für die Berechnung der Lautdauer und für die Intonation relevant sind.

Eine Silbengrenze wird zwischen zwei Silben markiert. Das Minuszeichen steht nach dem letzten Laut der vorherigen und vor dem ersten Laut der folgenden Silbe. Wortanfang und –ende werden automatisch als Silbengrenze interpretiert. In einsilbigen Wörtern muss keine Silbengrenze angegeben werden.

In einem Wort werden bestimmte Silben betont. Diese Silben tragen die Zielpunkte der Sprechmelodie. Daher sollte in der betonten Silbe eines Wortes ein Betonungszeichen gesetzt (Apostroph bzw. Anführungszeichen) werden, und zwar jeweils direkt vor den ersten Vokal der Silbe, bei Diphthongen außerhalb der Klammer. Bei Folgen von Glottalverschluss und Vokal steht das Betonungszeichen zwischen beiden Zeichen, in Kombinationen aus einem Vokal und einem unsilbischen Vokal trägt der Vollvokal die Markierung der Betonung. Der Apostroph steht in der Silbe, die den Hauptakzent trägt. In einem Wort, das nur aus einer einzigen Silbe besteht, muss in dieser Silbe immer ein Hauptakzent markiert werden.In langen, zusammengesetzten Wörtern können neben dem Hauptakzent noch mehrere Nebenakzente vorkommen. Diese Silben werden durch das doppelte Anführungszeichen markiert.

Tricks zur Verbesserung der Aussprache

Die Aussprache von Wörtern kann man in Aussprachewörterbüchern (z.B. Duden Band 6 "Das Aussprachewörterbuch") nachschlagen. Die dort gemachten Angaben sind jedoch auf die Aussprache einzelner Wörter ausgelegt und daher im Satzzusammenhang oft überpräzise. In einigen Fällen ist es von Vorteil, von der optimalen Wortaussprache abzuweichen. Manchmal muss die Aussprache an den Satzkontext angepasst werden, da Logox ja meist Sätze vorliest, manchmal klingt auch die "richtige" Aussprache unnatürlicher als die, die Sprecher im normalen Sprachgebrauch tatsächlich produzieren.

Statt /St/ und /Sp/ eher /Sd/ und /Sb/

In den Konsonantenfolgen "st" und "sp" steht gemäß der Standardaussprache nach /S/ der stimmlose Plosiv. Die Sprenglaute /T_t/ bzw. /P_p/ klingen jedoch in diesem Kontext zu stark. Besser klingen diese Folgen, wenn der entsprechende stimmhafte Plosiv gewählt wird, also /SD_d/ bzw. /SB_b/.

Beispiel

"st" in "Stadt"/ST_t'at/ besser klingt/SD_d'aT_t/
"sp" in "Spiel"/SP_p'i:l/ besser klingt/SB_b'i:l/.
Der unsilbische Vokal /6=/und die Realisierung von /r/ als Vokal

Der unsilbische schwache Vokal /6=/ steht in der Regeln in Kontexten, in denen ein Vokal von "r" gefolgt wird. Wenn /r/ im Silbenauslaut steht oder das Silbenende bildet, wird es in der SAMPA-Umschrift vokalisiert und in /6=/ umgewandelt. Wird das /r/ nach einem Vokal zur nächsten Silbe gezählt, so bilden der Vokal und /6=/ den Auslaut der einen und /r/ den Anlaut der nächsten Silbe.

Die silbische Variante des schwachen Vokals /6/ ersetzt normalerweise am Wortende Folgen des schwachen Vokals /@/ vor /r/. Wenn die Silbe am Wortende auf /r/ endet, wird /@r/ zu /6/, wenn /r/ zur nächsten Silbe gehört, wird daraus /6-r/.

SAMPABeispielUmschrift /6=/Umschrift/6=-r/ oder /6-r/
i:6=Tier(e)T_t'i:6=T_t'i:6=-r@
I6=Wirtv'I6=T_t
y:6=Tür(en)T_t'y:6=T_t'y:6=-r@n
Y6=TürkeT_tY6=-K_k@
e:6=schwer(e)Sve:6=Sve:6=-r@
E6=BergebE6=-G_g@
E:6=Bär(en)bE:6=bE:6=-r@n
2:6=Föhr(en)f2:6=f2:6=-r@n
96=Wörterv'96=-T_t6
a:6=Haar(e)ha:6=ha:6=-r@n
a6=hartha6=T_t
u:6=Kur(en)K_ku:6=K_ku:6=-r@n
U6=kurzK_kU6=T_ts
o:6=Ohr(en)o:6=o:6=-r@n
O6=dortD_dO6=T_t
6besser(e)B_b'E-s6B_b'E-s6-r@
Glottalverschlüsse

Vor Vokalen am Wortanfang steht ein Glottalverschluss, und zwar auch dann, wenn ein Wort in Kombination mit anderen Wörtern ein komplexes Wort bildet. In Logox gibt es eine starke und eine abgeschwächte Variante des Glottalverschlusses. Die starke Variante (/?/) steht vor dem Anfangsvokal in Funktionswörtern (z.B. auf, als, ein) und vor betonten Vokalen am Anfang von Inhaltswörtern (z.B. Ufer, albern, eng). Vor unbetonten Vokalen steht die schwächere Variante des Glottalverschlusses (/Q/).

Beispiel

/?//?'(au)f/auf
 /?'(ai)n/ein
 /?'u:f6/Ufer
 /?'A6=-B_b(ai)T_(ts)-?'AmT_t/  Arbeitsamt
/Q//Q(E6)-f'A6=-rUN/Erfahrung
 /Qy-B_b6-h'o:-l@n/überholen
Verschluckte Endsilben – Silbische Konsonanten

Am Wortenden werden Silben, die den Murmellaut /@/ ("Schwa") enthalten, oft verschluckt. Das Schwa fällt weg und es bleibt nur der darauffolgende Konsonant übrig. Statt des schwachen Vokals wird dadurch der Konsonant zum Silbenträger. Solche Konsonanten werden silbisch genannt und durch ein angehängtes /=/ gekennzeichnet.

Beispiel

"haben"/h'a-B_b@n/wird/h'a-B_bn=/
"rotem"/r'o:-T_t@m/wird/r'o:-T_tm=/
"legen"/l'e:-G_g@n/wird/l'e:-G_gn=/

Die Aussprache mit dem silbischen Konsonanten ist zwar undeutlicher, klingt aber im Satz oft natürlicher als die genormte.

Darüber hinaus wird am Wortende der silbische Konsonant oft an die Artikulationsstelle des vorhergehenden Konsonanten angepasst Beispiel (zum Beispiel /P_p/, /B_b/ und /m/ werden alle mit verschlossenen Lippen gebildet, und /K_k/, /G_g/ und /N/ werden in gleicher Weise am Gaumen artikuliert). Diese Aussprache klingt ebenfalls natürlicher, kann aber auf Kosten der Deutlichkeit gehen.

Beispiel

"haben"/h'a-B_b@n/wird/h'a-B_bm=/
"legen"/l'e:-G_g@n/wird/l'e:-G_gN=/
Vokal am Wortende

Vokale am Wortende sind in der Regel lang obwohl sie nicht in betonten Silben stehen. In der SAMPA-Umschrift steht nach solchen Vokalen daher meist ein Doppelpunkt (:).

Beispiel

"Eskimo"/?'{s-K_kI-mo:/
"Villa"/v'I-la:/
Langvokale im Englischen

Ungespannte Langvokale in englischen Wörtern klingen in der normalen Umschrift, die sich an deutschen Phonemen orientiert, manchmal zu kurz. Ein Ausweg ist in solchen Fällen, dasselbe Zeichen in der Umschrift zweimal zu notieren (z.B. /OO/).

Beispiel

"Call"/K_k'OOl/
Fremdwörter

In Fremdwörtern wird in der Standardaussprache meist davon ausgegangen, das nur gespannte Vokale verwendet werden (das sind die, die in SAMPA klein geschrieben werden). Für häufig verwendete Fremdwörter klingt oft die Aussprache mit den ungespannten Vokalen (groß geschrieben in SAMPA) vertrauter, da dies eher der Umgangssprache entspricht. Welche Umschrift man in diesen Fällen wählt, ist allerdings eine Frage des Stils und ist daher dem Verfasser des zu sprechenden Textes freigestellt.

Beispiel

"Politik"/P_poliT_t'IK_k/ (Standardumschreibung)
 /P_pOliT_t'IK_k/ (umgangssprachliche Umschrift)
Abkürzungen

Abkürzungen werden manchmal falsch ausgesprochen, zum Beispiel dann, wenn sie mit einem Wort (oder Wortteil) übereinstimmen. Die gewünschte Aussprache kann dann im SAMPA-Tag in der Umschrift angegeben werden. In buchstabierten Abkürzungen ist in der Regel nur die letzte Silbe (also die, die dem letzten Buchstaben entspricht) betont. Vokalbuchstaben werden durch gespannte Langvokale repräsentiert. Vor den Vokalen steht ebenso wie vor Vokalen, die beim Buchstabieren vor Konsonanten eingefügt werden (z.B. "s" wird /{s/ oder "n" wird /{n/ buchstabiert), ein Glottalverschluss. Es steht /?/ in betonter und /Q/ in unbetonter Position.

Beispiel

"UN"/Qu:-?'{n/
"ISS"/Q(ai)-Q{s-?'{s/


Werte zur Spezifizierung der Wortarten

Für ein Wort, das in einem SAMPA-Tag übergeben wird, kann in diesem Tag eine Wortart angegeben werden. Die folgenden Wortarten können verwendet werden. Wird keine Wortart angegeben, wird das Wort als Nomen (NOUN) interpretiert.

Wortart
 
Bedeutung
 
Beispiel
 
NOUNSubstantiv, Nomen  Hase
NAMEEigennameAida
VERBVerblaufen
ADJAdjektivgrün
NUMB  Zahlwortzwölf
PRONPronomensie
ARTArtikelder
PREPPräpositionnach
ADVAdverbdamals
CONJKonjunktionweil, und
PARTPartikelja, noch
INTJInterjektionähm, tja


Beispiele

Im SAMPA-Speechtag sind die folgenden Bestandteile verpflichtend: je eine Raute (#) am Anfang und am Ende des Tags, die Bezeichnung des Tags (SAMPA), gefolgt von einem Gleichheitszeichen, die SAMPA-Umschrift und zwei Semikolons.

Die Lautschrift muss nach den oben beschriebenen Konventionen des SAMPA-Alphabets gebildet werden – ein ungültiges Zeichen führt zum Abbruch der Ausgabe für die restlichen Zeichen in der Lautschrift für dieses Wort – und sie muss Silbengrenzzeichen sowie Akzentmarkierung(en) enthalten.

#SAMPA=h'A-lo:;;#

Zusätzlich zur SAMPA-Umschrift kann für das Wort eine Wortart angegeben werden. Diese Angabe steht immer an letzter Stelle des Tags, zwischen dem zweiten Komma und der Endraute.

#SAMPA=h'A-lo:;;NOUN#

Eine andere Angabe, die zusätzlich zur Lautschrift gemacht werden kann, ist die orthografische Schreibweise des Wortes. Diese Angabe wird als Textmarkierung übergeben und wird beispielsweise in einem laufenden Text parallel zur Sprachausgabe angezeigt.

#SAMPA=h'A-lo:;Hallo;#

Ein vollständiges SAMPA-Speechtag enthält alle drei Angaben, Lautschrift, Orthografie und Wortart.

#SAMPA=h'A-lo:;Hallo;NOUN#

Siehe auch

POS, ACC, Beschreibung Intonation


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